
Transport Ihrer Waren: Transportmittel und -wege
Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, um Waren, Personen oder Daten von einem Ort zum anderen zu befördern. Das haben schon die Römer erkannt und zum Beispiel ein gigantisches Straßennetz inklusive Verkehrsregeln erschaffen. Zudem haben sie ein System für die Wasserversorgung erfunden, welches heute noch in vielen Ländern genutzt oder imitiert werden. Die aus der Antike stammenden ausgeklügelten Systeme und Möglichkeiten Güter jeglicher Art auf möglichst schnellstem Wege und kostensparend zu transportieren, sind natürlich nicht mehr alle zeitgemäß oder umsetzbar. Trotzdem gehören das Wasser, die Luft und das Land immer noch zu den wichtigsten Transportwegen weltweit.
Wie werden Waren in der Regel transportiert?
Den Großteil des weltweiten Frachtverkehrs macht der Transport zu Land, sprich über LKWs oder Güterzüge, aus. Während jedoch insbesondere in Europa LKWs und Straßen stetig modernisiert, verbessert und ausgebaut werden, herrscht beim Schienennetz bereits seit Längerem eher zähes Vorankommen. Und dass, obwohl das Interesse und der Bedarf am Güterverkehr in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind.
Somit rollt die Fracht weiterhin zu großen Teilen mit LKWs über die Straßen. Die Folgen sind unschwer zu erkennen: überlastete Autobahnen und hohe Lärm- und Umweltbelastungen. Bei einem Austausch von Waren und Gütern über staatliche Ländergrenzen hinweg spricht man von Außenhandel.
Aktuelle Informationen, Strategien und Handlungsanweisungen, mit denen Sie die Risiken im Außenhandel rechtzeitig erkennen und souverän meistern erhalten Sie in dem Informationsdienst „Zoll und Außenhandel aktuell“.

Was sind die Vor- und Nachteile vom Schienengüterverkehr als Transportweg?
Der Eisenbahngüterverkehr oder auch Schienengüterverkehr (kurz: SGV) ist nach dem Schiff die zweitälteste Transportmöglichkeit. Bereits im alten ägyptischen Reich wurden Wege mit integrierten Spurrillen gebaut, wodurch sich beladene Karren leichter von einem Ort zum nächsten schieben ließen. Im 16. Jahrhundert nutzten Bergleute die damals noch aus Holz gefertigten Grubenwagen, die über Holzschienen rollten. Später folgten dann Kohlewagen aus Stahl. Im Jahr 1830 wurde die erste rein für den Güterverkehr gebaute Schienenstrecke in England eröffnet. Auf die bisherigen offenen Güterwagen folgten schon bald darauf Kesselwagen und Kühlwagen, um z.B. flüssige Rohstoffe transportieren zu können. Heutzutage gibt es noch eine ganze Reihe mehr an verschiedensten Wagenarten mit unterschiedlichen Kapazitäten und Verwendungszwecke.
Damals wie heute sind die Vor- und Nachteile des Schienengüterverkehrs nahezu identisch:
Vor- und Nachteile des Schienengüterverkehrs
Vorteile:
- Große Ladekapazität
- Schnell
- Umweltfreundlich
- Geringe Transportkosten
Nachteile:
- Umladung erforderlich
- Unflexibles Streckennetz und Fahrpläne
- Zu wenige Gleisanschlüsse
- Überfüllte Knotenpunkte
In puncto Umwelt sind Güterzüge Spitzenreiter. So ersetzt ein 500 Meter langer Güterzug beispielsweise ca. 30 LKWs und produziert im Gegensatz zu dem Bulliden auf Rädern nur etwa ein Fünftel an Treibhausgasen.
Güterzugverkehr schwächelt Europaweit
Obwohl die Nachfrage steigt und der Transportweg mit Zügen so viel umweltschonender und günstiger ist, schwächelt der Güterverkehr europaweit. In Deutschland wird beispielsweise weniger als ein Viertel aller Frachttransporte über den Schienenverkehr abgewickelt. In vielen europäischen Ländern sehen die Zahlen nicht anders aus. Grund hierfür sind vor allem die vergleichsweise schlecht ausgebauten und völlig überlasteten Streckennetze sowie verstopfte Knotenpunkte – bei denen Personenzüge sowie Nah- und Fernverkehrsbahnen im Übrigen hierzulande Vorrang haben. Insbesondere die Knotenpunkte sind ein Grund dafür, dass Güterzüge ihre Ziele nur selten pünktlich erreichen. Der Güterverkehr ist zwar schnell und sehr umweltbewusst, gilt aber als unzuverlässig. Wenn die Schienennetze besser ausgebaut werden, für alle Ländergrenzen die gleichen technischen Voraussetzungen gelten, Engpässe effizienter gestaltet, die Züge anstelle der aktuellen 540 Meter Höchstlänge auf 740 Meter Länge ausgebaut und die Trassen- und Strompreise niedriger werden, dann könnte die Transportmethode Güterzug auch wieder attraktiver und wirtschaftlicher werden.
Welche Vor- und Nachteile hat der Güterverkehr als Transportmittel?
Mit einem Anteil von über 70 %, ist der LKW das am häufigsten genutzte Transportmittel im gesamten Güterverkehr. Insbesondere im Nahverkehr sind Kraftfahrzeuge quasi konkurrenz- und alternativlos. LKWs sind nicht an feste Routen gebunden und können von fast jedem Ort zu fast jeder Zeit beladen werden und losfahren. Diese Flexibilität schafft kein anderes Güter-Transportmittel.
Vorteile:
- Kostengünstig
- Flexibel und beweglich
- Logistisch einfach zu handhaben
- Schnelle Umladungen
Nachteile:
- Hoher Ausstoß an Emissionen
- Hohe Lärmbelastung
- Sperrzeiten (Fahrverbote, Lenkzeiten)
- Zeitverlust durch Staus
- Hohe Unfallgefahr
- Eingeschränktes Ladevolumen
Was wird im Güterverkehr transportiert?
Transportiert wird im Güterkraftverkehr alles Mögliche. Von Chemikalien oder Autozubehör über Lebensmittel und Baustoffe, bis hin zu Abfällen, Konsumgütern, Maschinen oder Rotorblättern für ein Windrad gibt es fast nichts, was ein LKW nicht transportieren könnte. Inzwischen gibt es sogar für fast jeden Bedarf einen passenden LKW-Typ:
- Tanklaster
- Klein-LKW
- Containertransport
- Autotransporter
- LKW-Thermozug
- Wechselbrücken-LKW
Wie funktioniert der Warentransport über Wasser?
Die Erde besteht zu rund 70 % aus Wasser. Kein Wunder also, dass der Transport von Waren über verschiedenste Wasserwege, die seit Jahrhunderten am häufigsten genutzte Transportmöglichkeit ist. Einziger Nachteil: Der Seeweg wird vorrangig für den Transport von sehr großen Mengen genutzt. Daraus ergibt sich jedoch zeitgleich der Vorteil, dass die Beförderung über das Wasser – zumindest im Gegensatz zum Flugzeug, Güterzug oder LKW – unschlagbar günstig ist.
Unterschied Seeschifffahrt und Binnenschifffahrt
Der Transport zu Wasser wird in zwei große Bereiche unterteilt und unterschieden: die Seeschifffahrt und die Binnenschifffahrt.
Die Seeschifffahrt transportiert die geladenen Güter über Meere, Ozeane und Wasserstraßen. Bei dieser Form der Schifffahrt gibt es zwei Schiffsarten: Während sich Trampschiffe nach Angebot und Nachfrage richten, steuern Linienschiffe stets eine angekündigte und feste Reihenfolge von Häfen an. Die Seeschifffahrt wird am häufigsten eingesetzt, da sie sehr große Mengen über sehr weite Strecken transportieren kann. Bei geschickter und gut durchdachter Planung ist der Transport via Seeschiff inzwischen genauso schnell, wie der Transport per Frachtflugzeug.
Bei der Binnenschifffahrt bewegen sich die Transportschiffe auf Seen, Flüssen oder Kanälen. Insbesondere beim Inlandverkehr tragen Binnenschiffe zur Entlastung des Straßen- und Schienentransports bei. So ersetzt ein einziges Binnenschiff bis zu 90 LKWs. Aufgrund der vergleichsweise geringen Geschwindigkeit, welche auf Binnengewässern gefahren werden darf, sowie die geringe Strömungsgeschwindigkeit, dauert der Transport mit Binnenschiffen jedoch etwas länger als bei der Seeschifffahrt. Hinzu kommen Risiken wie z.B. zugefrorene Seen, niedriger Wasserstand oder Hochwasser. Deshalb werden bei der Binnenschifffahrt in der Regel nur unverderbliche und nicht zeitsensible Güter verschifft.
Wie umweltfreundlich ist der Transport über Schiffe?
In Bezug auf die Umweltfreundlichkeit hat der Transportweg Wasser einige Vor- aber auch Nachteile. Der Energieaufwand für eine beförderte Tonne pro Kilometer ist im Vergleich zu anderen Transportwegen gering. Auf der anderen Seite ist jedoch der Ausstoß an Stickstoffoxiden und Feinstaub bei einem Schiff verhältnismäßig hoch. Ein Binnenschiff zum Beispiel stößt zwar fast doppelt so viel Feinstaub aus wie ein LKW, dafür ist die CO2 Emission um das Dreifache niedriger. Den größten Pluspunkt verzeichnet die Schifffahrt im Bereich Lärmemission. Im Vergleich ist kein anderes Transportmittel so geräuscharm unterwegs wie ein See- oder Binnenschiff.
Revolutionäre Container für den Frachtverkehr über Wasser
Am 26.04.1956 stapelte der amerikanische Transportunternehmer Malcom McLean insgesamt 58 gleichgroße Blechkisten auf einem umgebauten Öltanker, und schickte diesen erfolgreich von Port Newark nach Houston. Hinter dieser Idee steckte der Gedanke, das bisherige sehr zeitintensive, umständliche und kraftraubende be- und entladen eines Schiffes zu erleichtern. Mithilfe der Container konnten nicht nur deutlich größere Mengen an Waren geladen werden, sondern vereinfachte insbesondere die Verladung der Frachten um ein Vielfaches. Bisher wurde die Ladung nämlich mehr oder weniger lose im Bauch des Schiffsrumpfes transportiert und das be- und entladen erfolgte über eine kleine Öffnung im Deck. Mit der Geburtsstunde des Schiffscontainers, revolutionierte McLean den gesamten Wasser-Frachtverkehr. Die Maße eines klassischen Seecontainers von damals sind im Übrigen bis heute unverändert bei 20 Fuß geblieben. In der Logistik spricht man auch von TEU = Twenty Feet Eqivalent Unit. Dieser Standard wird weltweit eingehalten und beträgt pro Container:
- 6,058 m Länge
- 2,438 m Breite
- 2,591 m Höhe
- 000 kg Leergewicht
- 480 kg Gesamtgewicht inkl. Zuladung
- 33,2 Kubikmeter Volumen
Da das erforderliche Transportvolumen im Laufe der Jahre zugenommen hat, gibt es inzwischen einen mit rund 12 Metern doppelt so großen 40 Fuß-Container (FEU). Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch die 10 Fuß-Container, welche verstärkt von kleineren Händlern genutzt werden. So können sie die über das Internet angebotenen Waren weltweit zu einem günstigen Preis verschicken.
Wie wird per Luftfracht transportiert?
Es gibt Güter, die aufgrund ihrer kurzen Lebens- oder Haltedauer innerhalb eines sehr kleinen Zeitfensters transportiert werden müssen. Hierzu gehören zum Beispiel:
- exotische Früchte oder Pflanzen
- Medikamente
- wichtige bzw. eilige Dokumente
- Hilfsgüter für Katastrophen- oder Krisengebiete
- menschliche Organe
Für derartig eilige Frachtabwicklungen bietet sich der Transport mithilfe von Flugzeugen an, denn diese legen im Vergleich zu Frachtschiffen, Zügen oder LKWs die weiteste Strecke in kürzester Zeit. Und da sich Frachtflugzeuge zudem exakt an Flugpläne halten müssen, sind sie in der Regel zuverlässig und pünktlich. Die Digitalisierung der Logistikabteilung kann den Umgang mit externen Transportdienstleistern deutlich vereinfachen. Genutzt werden jedoch nicht nur reine für den Transport von Gütern ausgelegte Frachtflugzeuge, sondern auch Passagierflugzeuge. Diese fliegen dann meist ohne Fluggäste.
Was sind die Nachteile der Seefracht?
Zu den Nachteilen zählt, dass die zu transportierende Fracht erst zum Flughafen gebracht und am Zielflughafen auch wieder abgeholt werden muss, um sie von dort aus zum eigentlichen Ziel zu bringen. Da Flughäfen meist etwas außerhalb liegen, entsteht ein zusätzlicher Zeit- und Kostenaufwand – die Ware muss mehrmals umgeschlagen werden. Ein weiterer Nachteil ist die Größen- und Gewichtsbeschränkung eines Flugzeugs. Somit ist sehr großes, sperriges oder schweres Gut eher weniger für den Luft-Transport eignet. Auch die Umweltbilanz sieht für den Luftverkehr im Vergleich zum Transport per Land oder Wasser eher düster aus. Ein Frachtflugzeug verbraucht ungefähr zwölfmal so viel Treibstoff wie ein Schiff – selbstverständlich bei gleicher Beförderungsleistung.
Welches Transportmittel eignet sich für welche Ware?
Neben der Einhaltung eines Zeitplans, der Kalkulation des Budgets sowie die nötigen Dokumente für die Frachtabwicklung, ist die Art der zu transportierenden Ware bei der Wahl nach dem richtigen Verkehrsmittel ein wichtiger Aspekt. So käme für eilige Fracht zum Beispiel das Flugzeug in die engere Auswahl – zumindest bei Langstrecken. Bei verderblichen Waren, die lediglich im Inland befördert werden sollen, sind der Zug oder LKW die bessere Wahl.
Sie sehen, dass alleinige perfekte Verkehrsmittel für den Warentransport gibt es somit eigentlich nicht. Oftmals entscheiden sich die Versender der Waren für einen Mix aus verschiedenen Frachtmöglichkeiten. Selbst wenn das Unternehmen Wert auf Nachhaltigkeit legt und somit der Energieverbrauch eine große Rolle spielt, ist eine Mischvariante der Verkehrsträger oftmals die umweltschonendste Art.